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„Gastarbeiter”-Denkmal:

Denkanstöße für eine gemeinsame Geschichte

Auszeichnungen:

Credits

Auftraggeber: Stadt Frankfurt am Main

Inhaltliche Konzeption, räumlicher Entwurf: Atelier Markgraph, Frankfurt am Main

Eine urbane Installation bringt den nachhaltigen Beitrag der „Gastarbeiter:innen“ für unsere Gesellschaft in der Öffentlichkeit zur Geltung.

Die Herausforderung

Hartnäckige Denkmuster von einer homogenen Mehrheitskultur, die sich vom Fremden abgrenzt, aufbrechen.

 

Unser Ansatz

Die umfassende Neugestaltung und Aufwertung der U-Bahnstation in einen dynamischen Erlebnis- und Kulturraum als Symbol und Anerkennung für die gesellschaftliche Transformationsleistung der Einwanderer.

 

Kompetenzen

Inhaltliche Konzeption, räumlicher Entwurf

Was wäre Frankfurt, wie würde Frankfurt aussehen ohne den Modernisierungsschub durch Migration?

Seit zwanzig Jahren wird in Frankfurt über die Umsetzung eines Denkmals zu Ehren der ersten Generation der sogenannten „Gastarbeiter:innen“ diskutiert. Wir haben im Auftrag der Stadt Frankfurt ein Konzept für eine urbane Intervention am Frankfurter Hauptbahnhof entwickelt, die Deutschland als plurale Einwanderungsgesellschaft feiert. Ziel ist es einerseits, die 14 Millionen Menschen zu honorieren, die zwischen 1955 und 1973 aus anderen Ländern nach Deutschland kamen, um hier zu arbeiten, von denen 3 Millionen hier geblieben sind, um auch bewusst zu machen, wie wir bis heute und in Zukunft von Migration profitieren.

Vom sozialen Brennpunkt zum sozialen Raum.

Es mag befremdlich erscheinen, dass an diesem unwirtlichen Ort ein so wichtiges Denkmal entstehen soll. Wir nutzen die Authentizität, aber auch berühmte, historische und aktuelle Vorbilder der U-Bahn-Gestaltung, um die gesamte Bahnsteighalle in einen atmosphärischen, multiperspektivischen Erlebnisraum zu verwandeln. Inspiriert von moderner Street Art interpretieren wir eine pragmatische Alltagssituation um in eine lebendige Kulturszene: Eine Aufwertung, die den „Gastarbeiter*innen“ gewidmet ist.

Der Bahnhof, ein Ort des Transit, der Bewegung.

Hier begegnen sich Stadtgesellschaft und internationale Besucher:innen, Menschen auf der Durchreise, Pendler:innen. Wir nehmen das allgegenwärtige Motiv der Bewegung, das auch der Migration zu Grunde liegt, gestalten dynamische Typo-Installationen mit Bewegungsverben, die in ihrer übertragenen Bedeutung auf den Sinn unserer Mobilität, auf individuelle Lebensläufe und Ziele sowie gesellschaftliche Zusammenhänge verweisen. Die Wortspiele reagieren auf die Passant:innen, wechseln die Sprache und laden zur Interaktion ein. Mit der Einbindung in den Alltagskontext wird das Andenken an die „Gastarbeiter:innen“ lebendig. Wir selbst werden Teil der gemeinsamen Geschichte.

Interessierte haben online Zugang zu einem Geschichten- und Erzählraum zum Thema „Gastarbeiter:innen” und Migration.

Darüber können sie außerdem Rückmeldungen und Impulse zur Installation geben.

Wir kreieren eine zeitgemäße Übersetzung eines Denkmals: einen dynamischen Erinnerungs- und Ausblicksort. Und die U-Bahn-Station wird bunt. Frankfurt zeigt sich divers.

„Es ist höchste Zeit für eine differenzierte Würdigung der Lebensleistung der ‚Gastarbeiterinnen‘ und ‚Gastarbeiter‘, die sich nicht in einer plumpen Dankesgeste erschöpfen darf, sondern einen Anspruch formuliert. Sie sorgten in der alten Bundesrepublik für einen enormen gesellschaftlichen und kulturellen Modernisierungsschub, der erst die Voraussetzung für kulturell vielfältige Städte wie Frankfurt am Main schuf.“

Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main

 

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Auftraggeber: Stadt Frankfurt am Main

Inhaltliche Konzeption, räumlicher Entwurf: Atelier Markgraph, Frankfurt am Main