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LAB.01

Ein Zukunftslabor für Jugendliche auf Tour und auf der EXPO 2000

Auszeichnungen:

1. Preis, EVA 2001

3. Preis, ADAM 2001

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Mit dem interaktiven Zukunftslabor „LAB.01" steuerte DaimlerChrysler einen Beitrag zur EXPO 2000 in Hannover bei. Das Gesamtprojekt gliederte sich in eine mobile Science-Ausstellung für Jugendliche, die auf Tour ging und einen Auftritt auf der EXPO 2000 in Hannover. Exponatstationen und Erlebnisbereiche vermittelten aktuelle und zukunftsrelevante technologische Themen und boten Jugendlichen und Kindern die Chance, Naturwissenschaft und Technik, Mobilität und Zukunftstechnologie interaktiv zu erleben. Mit einem architektonisch markanten Gebäude gastierte LAB.01 ab 1999 in vier deutschen und drei weiteren europäischen Städten – Berlin, Köln, Hamburg, Dresden, Warschau, Barcelona und Brüssel. Von der Europatournee bis zur EXPO 2000 in Hannover stand das Lernen im Mittelpunkt – unabhängig von Unternehmensprodukten.

Herausforderung

Die Konzentration auf die Zielgruppe „Jugend“ bedeutete eine bestimmte Ausrichtung der Kommunikation: Sie bestand darin, eine Ausstellung zu gestalten, die nicht die Produkte des Unternehmens in den Vordergrund stellt, sondern einen inspirierenden Lern- und Erlebnisraum für die junge Generation schafft. Dabei sollten komplexe Technologien und die Verbindung zwischen Mensch und Maschine interaktiv und verständlich vermittelt werden. Die Inhalte mussten so aufbereitet sein, dass sie die Interessen und Kultur der Jugendlichen ansprechen. Zudem erforderte das Konzept eine hohe Flexibilität, da LAB.01 sowohl als mobile Ausstellung auf der Europatournee als auch als dauerhafte Installation auf der EXPO funktionieren musste.

 

Ansatz

Die Schaffung eines interaktiven und inspirierenden Lernzentrums, das junge Menschen auf kreative Weise mit Technologie und Wissenschaft in Kontakt bringt und ihnen ermöglicht, technologische Entwicklungen als Teil ihrer persönlichen Zukunft zu erleben, sie zu Gestalter:innen und Entscheidungsträger:innen von morgen zu machen und sie zu motivieren, die Zukunft selbst aktiv zu gestalten. In einer strategischen Kommunikationskampagne rund um LAB.01 sollte DaimlerChrysler als Unternehmen vorgestellt werden, das sich mit seinen Zukunftsvisionen an die Jugend wendet und ihnen Impulse gibt, selbst über Zukunftsvisionen nachzudenken. Das Thema „erlebnishaftes Lernen“ sollte nicht nur für die Kinder und Jugendlichen ein Gewinn sein, sondern auch als Botschaft den Medien vermittelt werden. Durch die Europatournee sollte eine hohe Reichweite erzielt werden, um interaktive Technologie-Erlebnisse direkt zu den Jugendlichen zu bringen.    

 

 

Kompetenzen

Konzept, Gestaltung, Realisierung

LAB.01 AUF TOUR – EIN URBANES GASTSPIEL

Barcelona, Berlin, Köln, Hamburg, Warschau, Dresden und Hannover: Auf seiner Pre-Tour fügt sich das LAB.01 in den urbanen Raum seiner Gaststädte ein und leistete dort einen Beitrag zum kulturellen Leben. Neben der Ausstellung bot das mobile Science-Center an jeder Station Workshops, Exkursionen, Talks und ein lokales Rahmenprogramm. Die modulare Architektur des Ausstellungsgebäudes erinnerte an eine Forschungsstation und erlaubte einen schnellen Auf- und Abbau. Insgesamt 100.000 Kinder und Jugendliche wurden europaweit erreicht. Primäres Ziel am jeweiligen Tourort war der Aufbau eines direkten Kontaktes zu den lokalen Medien und eine lokale Medienresonanz. Die Zielgruppen-PR richtete sich an Jugendmedien. Hier sollten neben Sympathiewerten auch Technologiekompetenz, Vertrauen und Zukunftsfähigkeit vermittelt werden. Flankierend wurde eine interaktive Plattform im Internet unter www.lab01.com konzipiert, auf der Interessierte zu einer virtuellen Tour durch LAB.01 eingeladen wurden und sich vorab über das EXPO Projekt informieren konnten.

LAB.01 AUF DER EXPO – SCIENCE MEETS POP

Auf der EXPO 2000 vervollständigte das mobile Projekt den Beitrag der DaimlerChrysler AG zum Themenfeld Technologie und Mobilität im Rahmen des Kinder- und Jugendprogramms. Ein Tour-Reminder diente dabei als Hinweis und als Eingang sowie thematische Hinführung zum Hauptteil der LAB.01-Ausstellung. Danach gliederte sich der Ausstellungsparcours dem menschlichen Körper folgend in die Bereiche „Hand“, „Mund“, „Auge“ und „Körper“. Die Ausstellungsgestaltung bediente sich dabei einer jugendgerechten Bild- und Piktogrammsprache und war international verständlich.

TOUCH GROUND – BEGREIFEN UND VERÄNDERN

 Der „Touch Ground“ hatte die Steuerung von Interfaces mittels Roboterarmen, Sidesticks oder Force Feedback zum Thema. Die Besucher:innen erlebten hier, wie die Technik auf die Berührung und Bewegung ihrer Hände reagierte. Die Gestaltung der Exponate forderte zum Anfassen heraus.

SONIC ZONE – MENSCH UND MASCHINE IM DIALOG

Die „Sonic Zone“ präsentierte eine Vielzahl von Beispielen für den akustischen Dialog zwischen Mensch und Maschine. Um die Technologie der Spracherkennung und Sprachsynthese spielerisch erlebbar zu machen, wurde die Vertrautheit der Jugendlichen mit Computer-Games genutzt. Das Design leitete sich von der funktionalen Ästhetik eines Tonstudios ab. Verschiedene Exponate, wie der sprachgesteuerte Spieltisch, an dem gleichzeitig 6 Personen an einem Computerspiel mitwirken konnten, beschäftigten sich mit den menschlichen Sinnen und machten die zukünftige Interaktion mit Technik erlebbar.

VISUAL AREA – MIT ANDEREN AUGEN SEHEN

In der “Visual Area“ wurde deutlich, wie optische Interfaces die menschliche Sehfähigkeit erweitern. Die Besucher:innen konnten an unterschiedlichen Stationen ihr natürliches Wahrnehmungsspektrum durch optische und bildgebende Technologien ausbauen. Mithilfe ihrer Augenbewegungen war es ihnen beispielsweise möglich, maschinelle Vorgänge zu steuern. In ihrer kühlen, leicht metallischen Atmosphäre erinnerte die „Visual Area“ an ein optisches Labor. Dabei entstand unter anderem das Exponat „Eyetracker“, das wahrscheinlich erste öffentliche Computerterminal der Welt mit Augensteuerung.

BODY SPACE – INTERACT WITH VIRTUAL WORLDS

Im “Body Space“ wurde der ganze Körper zur Schnittstelle zwischen Mensch und Technik. Beim Betreten des Raumes erhielten die Besucher:innen eine auf den Boden projizierte „Lichtaura“. Durch ihre Körperbewegungen konnten sie virtuelle Partikelströme aussenden: Trafen die Ströme unterschiedlicher Personen aufeinander, entstanden eindrucksvolle Licht und Klangkaskaden, über die miteinander kommuniziert werden konnte. Der physische Raum wurde so von einem virtuellen, Software gesteuerten Raum überlagert.

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Credits

Auftraggeber: DaimlerChrysler AG, Stuttgart

Konzept, Gestaltung, Realisierung: Atelier Markgraph GmbH, Frankfurt am Main

Entwicklung Hands-On Exponate: unit-design GmbH, Frankfurt am Main

Entwicklung Exponat Bodymover: ART+COM Studios, Berlin

Messebau: Ernst F. Ambrosius & Sohn GmbH, Frankfurt am Main

Dokumentationsfotos: Nina Siber, Frankfurt am Main; Vaclav Reischl, Stuttgart; Wojtek Stein, Warschau;
Sandra Mann, Frankfurt am Main; Daniel Wöller, Frankfurt am Main, ART+COM Studios, Frankfurt am Main